Rohr, 14.03.2022 -Auf Einladung von Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer stattete Staatsminister Aiwanger dem Markt Rohr i.NB einen Besuch ab.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Zukunft der ländlichen Regionen, mit Themen wie Baulandentwicklung, Gewerbeansiedlung, PV-Freiflächen und Kinderbetreuung.

Diese Aufgaben stellen für eine kleine ländliche Gemeinde wie Rohr in Niederbayern wachsende Herausforderungen dar.
Für Rohr sei es wie für viele andere Kommunen momentan schwierig, genügend Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen für die Kinderbetreuungseinrichtungen zu finden, wie Bürgermeisterin Steinsdorfer die aktuelle Lage erläuterte. Aiwanger bestätigte diesen zunehmenden Personalengpass, für den zeitnahe Lösungen gefunden werden müssen. Er schlägt vor, vermehrt Tagesmütter und Assistenzkräfte auszubilden und einzusetzen, um damit die ausgebildeten Erzieherinnen unterstützen zu können. Probleme gebe es hierbei aber noch beim Betreuungsschlüssel.

Um die heimische Energieversorgung voranzubringen, gibt es bayernweit immer mehr Vorhaben, Photovoltaik-Anlagen zu installieren. Aiwanger, der auch für die Energiewende zuständig ist, berichtete vom erfolgreichen bayerischen Förderprogramm für PV-Speicher in Verbindung mit neuen Dachanlagen. Rund 75.000 Förderanträge seien hierzu mittlerweile gestellt worden. Der zunehmende Boom von PV-Freiflächen sei einerseits zu begrüßen, müsse künftig aber noch gezielter gesteuert werden, um die öffentliche Akzeptanz zu erhalten und die Gemeinden beim Ausbau zu begleiten. Ideal wäre die Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und Stromerzeugung auf derselben Fläche, die sogenannte Agri-PV.
Bürgermeisterin Steinsdorfer stellte dar, dass auch in der Gemeinde Rohr vermehrt Anfragen zu diesem Thema kämen. Für kleine Gemeinden mit wenig Verwaltungskräften sei es manchmal schwierig, solche Vorhaben zu betreuen betonte die Bürgermeisterin. Aiwanger verwies darauf, dass er hierzu gezielte Informationskampagnen plant.

Einig waren sich die Bürgermeisterin und der Minister, dass die Stärkung des ländlichen Raums ein wichtiges Thema ist und dazu Wohnraum und Arbeitsplätze für junge Familien auch am Land sichergestellt werden muss, da sonst die jungen Menschen oft in die Städte wegzögen und nicht mehr zurückkämen. Zurück blieben dann in den Dörfern oftmals noch die Senioren und leerstehende Gebäude, während in den Städten die Wohnungen kaum mehr zu bezahlen seien. Nicht zuletzt Corona habe aber gezeigt, dass das Leben am Land auch viele Vorteile brächte und die Lebensqualität oftmals höher sei, so Aiwanger. Dies müssen aber auch die Rahmenbedingungen passen, von Kinderbetreuung bis Pendlerpauschale und dem Breitbandausbau für Homeoffice.

Bürgermeisterin Steinsdorfer bedankte sich für das offene Ohr, Staatsminister Aiwanger sicherte seine Unterstützung bei künftigen Vorhaben der Gemeinde zu und bedankte sich für den Einblick in die Kommune.

Bildbeschreibung: v.l.n.r.: Geschäftsführer Bernhard Loibl, Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer, Staatsminister Hubert Aiwanger, MdL

Bildquelle: Oliver Stöckl