Langquaid, 6.12.2021 – Der Markt Langquaid ist Preisträger Ort in der Kategorie „Kommunen > 5.000 Einwohner“ des von der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim erstmals ausgeschriebenen Kommunalentwicklungs-Awards.

Der Preis wurde für herausragende und zukunftsorientierte Kommunalentwicklung im Sinne der Wirtschaft vor vergeben.
Innenstädte sind prägend für eine Region. Sie sind entscheidende Identifikationskerne, um sowohl als Wirtschaftsstandort wie auch als Arbeits- und Wohnort attraktiv zu bleiben. „Gute Rahmenbedingungen locken und halten Unternehmen und damit auch deren Fachkräfte. Diese werden zu Bewohnern der Region und steigern wiederum deren Kaufkraft und Wohlstand“, schildert Michael Matt, Präsident der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim die Synergieeffekte zwischen Wirtschaft und Kommune.
Jahrzehntelang hätten die Kommunen von einem starken und frequenzbringenden Einzelhandel in den Ortskernen profitiert. Doch nicht zuletzt die Coronakrise erhöhte den Druck auf Innenstädte, Ortszentren und die dort ansässigen Unternehmen. Bereits vor der Pandemie nahmen Kundenfrequenzen ab, während die Umsatzanteile des Onlinehandels stiegen. „Es ist höchste Zeit, für ihre Unterstützung zu sorgen und langfristige Strategien für die Zukunft der Innenstädte zu entwickeln“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes.

Gemeinsam mit einer Jury aus Fachexperten des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens kürte die IHK die vielversprechendsten Konzepte regionaler Kommunen, die genau dort ansetzen.

Zur Bewerbung konnten Projekte eingereicht werden, die entweder bereits umgesetzt wurden oder sich noch in der Realisierung befinden.
In der Kategorie der Kommunen mit mehr als 5.000 Einwohnern konnte sich der Markt Langquaid durchsetzen.

„Bürgermeister Herbert Blascheck wirkt seit fast zwei Jahrzenten der Leerstandsthematik aufgrund unattraktiver Bausubstanz entgegen. Mithilfe des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ konnte ein Projektmanagement ins Leben gerufen werden, das als Anlaufstelle für Bürger dient sowie Leerstands-Management und Stadtmarketing betreibt.
Gemeinsam mit den Immobilienbesitzern konnte Langquaid ein umfassendes Revitalisierungsprogramm umsetzen. Zentrale Gebäude im Ortskern wurden saniert und werden inzwischen neu genutzt – für Wohnen, Handel, Hotellerie, Gastronomie und als Gesundheitszentrum. Unternehmen fanden zurück in die Innenstadt, gleichzeitig entwickelte das Stadtmarketing die Dachmarke mit dem roten Langquaid-L „Lebenswert-Liebenswert-Langquaid“, um eine stärkere Kundenbindung der Bevölkerung für den Standort zu schaffen“, so Dr. Jürgen Helmes in seiner Laudatio.

Bürgermeister Herbert Blascheck : „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung! Wir haben mit dem Städtebauförderprogramm Soziale Stadt ganz bewusst den Fokus auf unser Zentrum, auf unseren Marktplatz gelegt. Die imposanten, stolzen Bürgerhäuser, die das Erscheinungsbild unseres Marktplatzes seit Jahrhunderten prägen, sind ein bedeutendes historisches Erbe und ein Stück unserer Identität. Deshalb ist für uns in Langquaid Städtebausanierung ein verantwortungsvoller Auftrag. Dabei geht es uns nicht darum, eine historische Kulisse zu schaffen oder zu erhalten. Wir wollen historische Substanz mit Leben füllen und in die Zukunft integrieren! Der Erfolg gibt uns recht!

Dieser Erfolg ist nur deshalb möglich, weil Langquaid eine ganz starke Gemeinschaft ist, die getragen wird von einem außergewöhnlichen Miteinander und großartigen bürgerschaftlichem Engagement.

So ist es uns gelungen, nicht nur eine Dynamik für unser Marktzentrum auszulösen und immer wieder Investoren und Eigentümer zu begeistern, sondern auch, Langquaid als starke Marke erfolgreich zu positionieren, ein pulsierendes Zentrum zu schaffen und auch in diesen schwierigen Zeiten zu erhalten.“

Blascheck sieht den IHK-Award als eine großartige Anerkennung für alle Akteure und als Ansporn, diesen erfolgreichen Langquaider Weg weiterhin so intensiv zu verfolgen. Blascheck dankte allen Beteiligten, allen voran auch der Regierung von Niederbayern für kontinuierliche Unterstützung und Förderung im Programm Soziale Stadt.

Der Markt Waldthurn überzeugte die Jury mit seiner Agenda „Waldthurn 2020“ in der Kategorie der Kommunen mit weniger als 5.000 Einwohnern. Sonderpreise gingen an die Städte Amberg und Cham.

„Erfolgreiche Kommunalentwicklung gelingt nur im Zusammenspiel unterschiedlicher Bereiche und Akteure“, resümierte IHK-Präsident Matt mit Blick auf die Konzepte aller Bewerber. Der Award solle nicht nur Kommunen ehren, sondern eine Plattform für den Austausch kreativer Ideen schaffen.

Info
Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim In der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim sind rund 84.000 Unternehmen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim organisiert. Sie profitieren vom Service der IHK, wenn es um standortrelevante Themen, Fachkräftesicherung und Außenwirtschaft geht. Rund 400 Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich in den regionalen IHK-Gremien und Fachausschüssen. Hier erarbeiten die IHK-Mitglieder die Standpunkte der regionalen Wirtschaft – kommunal, auf Landesebene und über die IHK-Organisation bundes- und europaweit.

Das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr und des Marktes Langquaid.