Fernsehkameras surrten, Prominenz gab sich die Ehre. Schließlich gab es Großes zu feiern: Der Franziskus-Drogeriemarkt wurde fünf Jahre alt. In vielerlei Hinsicht ein besonderer Tag und guter Grund, einem außergewöhnlichen Projekt die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihm gebührt. Denn der blühende Drogeriemarkt mit seinen mittlerweile über 5000 Produkten auf 500 Quadratmetern hat nicht nur einen Schlecker-Leerstand optimal mit Leben gefüllt. Er ist nun eine wichtige Versorgungsquelle mitten am Marktplatz für die ganze Bevölkerung. Insbesondere ältere Menschen, aber auch junge Familien wüssten die zentrale Einkaufsmöglichkeit mit Sitzgelegenheiten, Spielecke und vielen Serviceangeboten sehr zu schätzen, konnte Filialleiter Benjamin Liebzeit den Festgästen berichten.
Der Drogeriemarkt ist Echtbetrieb wie jedes andere Einzelhandelsgeschäft und gleichzeitig Ausbildungsstätte für Jugendliche mit Handicap, die hier durch Ausbilder des Berufsbildungswerks Abensberg individuell und hoch qualifiziert begleitet, ihren Weg in den Beruf nehmen. Auch die ehemaligen Schlecker-Mitarbeiterinnen Eva Demetz und Margot Fesslmeier wurden übernommen und geben ihr Praxiswissen an die Jugendlichen weiter.
Ein Modellprojekt also auf allen Ebenen.
Andernorts hatten die vielen Nachfolge-Versuche in den ehemaligen Schlecker-Filialen noch nicht einmal das Startjahr überlebt.
Einfach war der Weg auch für den Franziskus-Drogeriemarkt nicht, wie Ausbildungsleiterin Gerlinde Dubb seitens des Berufsbildungswerks Abensberg, das den Markt betreibt, deutlich machte. In einer von wenigen Großkonzernen geprägten Branche sei das Überleben schwer.
Franziskus hat es geschafft. Zum einen durch kontinuierliche Anpassung des Angebots an den aktuellen Kundenbedarf. Schreibwaren und Büromaterial, Schulbuch-Bestellungen und Einbindeservice, ein Foto-Sofortdrucker und andere Fotoprodukte, diverse Haushaltswaren bis hin zu hochwertiger Kosmetik oder feinen Düften sind nun zusätzlich zum kompletten Drogeriesortiment erhältlich. Enorm erweitert wurde das Reform-, Bio- und Wellnessangebot. In Bälde sollen sogar ausgewählte Bio-Backwaren vom Geiger-Bäck hinzu kommen, verriet Gerlinde Dubb.
Großen Dank wusste sie, wie auch Berufsbildungswerk-Gesamtleiter Walter Krug, aber ebenso dem Markt Langquaid. Die einzigartige und kontinuierliche Unterstützung durch die Kommune, insbesondere auch im Rahmen des Programmes „Soziale Stadt“, sei enorm wichtig gewesen.
Der Drogeriemarkt ist vermutlich sogar bundesweit einzigartig, war zu vernehmen. Im Landkreis Kelheim ist er mit Sicherheit ein Vorzeigeprojekt.
Und so ließ es sich Landrat Martin Neumeyer auch keineswegs nehmen, persönlich zu gratulieren und den Drogeriemarkt vor Ort näher kennen zu lernen. Auszubildende Maike Seibt wies das Landkreis-Oberhaupt sogar sogleich kompetent in das vollelektronische Kassensystem ein. Es sei sehr lobenswert, wenn ein Geschäft langfristig vor Ort bleibt und zudem in dieser Kombination mit christlicher und sozialer Trägerschaft, so der Landrat. Das Berufsbildungswerk, getragen von der Katholischen Jugendfürsorge, leiste im gesamten Landkreis viel.
Großen Dank und hohes Lob wusste ebenfalls Bürgermeister Herbert Blascheck. Der Drogeriemarkt sei eine wertvolle Bereicherung des Marktplatzes als Einkaufszentrum für Langquaid und eine große Umgebung. Blascheck hob aber beispielsweise auch die Schulkooperation mit dem BBW zur Berufsqualifizierung hervor und die hervorragende Zusammenarbeit der Einrichtung mit vielen örtlichen Betrieben.
Die Kunden profitieren ebenfalls vom Jubiläum: Sie können sich den ganzen November über auf besondere Geburtstags-Angebote freuen.
Foto: Leon Graf